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len vorbehalten. Dennoch hatte er den perfekten Gast-
geber gespielt; er war seinen Gästen gegenüber höflich
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und angemessen wißbegierig gewesen, und er hatte Jon genausoviel
Aufmerksamkeit geschenkt wie allen ande-
ren, einen Geschäftspartner aus Marseille eingeschlossen.
Allerdings vermutete Amy, daß Edouard Vigiers nicht nur deshalb eingeladen
worden war, weil er sich diese
Woche zufällig auf der Insel aufhielt, um gewisse finan-
zielle Arrangements zu erörtern, sondern weil er jung und erfolgreich und
dennoch weiterhin ehrgeizig war  und weil er sehr akzeptabel aussah. In Paul
Sebires Augen also ein idealer Schwiegersohn. Unwillkürlich fragte sie sich,
ob ihr Vater Jon nicht nur aus dem einen Motiv heraus eingeladen hatte, daß
sie, Amy, einen direkten
Vergleich zwischen den beiden  zwischen Edouard und
Jon  ziehen konnte. Der Kontrast war tatsächlich unbe-
streitbar.
Sie mußte zugeben, daß der Franzose sowohl attraktiv als auch klug und amüsant
war, aber ihr Vater irrte sich, wie meist, wenn er nach so offensichtlichen
und ober-
flächlichen Begriffen urteilte. Sie kannte Paul Sebire als freundlichen
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Menschen mit großzügigem Herzen, trotz seiner eisernen Rücksichtslosigkeit in
Geschäftsangele-
genheiten, und trotz seines stacheligen Wesens in ganz bestimmten Dingen  und
sie liebte ihn, wie eine Tochter ihren Vater nur lieben konnte. Leider schrieb
ihm sein ihm selbst verborgen gebliebener Besitzerstolz gewisse
Regeln vor, unter anderem diese: wenn er seine Tochter schon an einen anderen
Mann verlieren mußte, dann wenigstens an einen, der seiner Vorstellung
entsprach, an jemanden seines Schlages  wenn nicht gar an eine jün-
gere Version seiner selbst. Es war eine offensichtliche ungeschickte Masche,
obwohl ihr Vater sie wahrschein-
lich für subtil hielt, da er andere wie üblich unterschätzte, besonders sein
einziges Kind.
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Amy dachte verträumt an ihr Mittagessen mit Jon zurück, vor ein paar Tagen,
ihr erstes Beisammensein allein in seinem kleinen Haus, nachdem sie gemerkt
hat-
ten, wie tief ihre Beziehung geworden war, wie viel mehr jedem von ihnen am
andern gelegen war  viel mehr, als sie bisher selbst begriffen hatten. An
jenem Tag war wenig Zeit geblieben für Vertraulichkeiten, aber ihre
Berührungen und ihr Streicheln waren von einer neuen
Kraft, einer ganz neuen Zärtlichkeit bestimmt gewesen.
»Ich hätte die Teller gern hier bei mir, Miss Amy, wenn Sie dann damit fertig
sind, an der Tür zu horchen.«
Helens amüsierte Stimme unterbrach ihre Tagträumerei.
Sie stand am Spülbecken, eine Hand zur Faust geballt und in die Hüfte
gestemmt.
»Oh.« Amy lächelte und hatte das Gefühl, daß es ein ziemlich einfältiges
Lächeln geworden war. Sie trug die
Teller zur Spüle hinüber. »Ich hab' nicht gelauscht, Helen, nur vor mich hin
geträumt. War nur ein bißchen abwesend.«
Draußen beugte sich derweil Victor Platnauer über den
Tisch und blinzelte Childes zu. Mit Anfang Sechzig war
Platnauer noch immer ein gut gebauter Bursche mit auf-
fallend rotem Gesicht und großen Händen, was vielen einheimischen
Inselbewohnern gemeinsam war. Es war ein eigenartiger Ton in seiner Stimme,
etwas Gutmütig-
Derbes; etwas, das ganz zu seiner Art paßte. Im
Gegensatz zu ihm war seine Frau Tilly unscheinbar, leise, fast zurückhaltend
und in Auftreten und Verhalten
Vivienne Sebire ähnlich.
»Hat mich gefreut, daß Sie dem La Roche ein bißchen mehr von Ihrer Zeit
opfern«, sagte Platnauer.
»Nur einen zusätzlichen Nachmittag«, stellte Childes klar. »Ich habe letzte
Woche zugestimmt.«
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»Klar, das hat mich Miss Piprelly wissen lassen. Nun, das ist eine gute
Nachricht, und vielleicht können wir Sie ja rumkriegen, und Sie verbringen
noch mehr Zeit am
College. Weiß schon, daß Sie auch am Kingsley und de
Montfort unterrichten, aber wir halten es für wichtig, daß
wir diesen speziellen Bereich in unserem Lehrplan ausweiten. Das ist nicht nur
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eine Forderung der Eltern 
nein, nein  , mir wurde zugetragen, daß auch die Schü-
lerinnen einen ganz besonderen Eifer für Computerwis-
senschaft an den Tag gelegt haben.«
»Das trifft leider nicht auf sie alle zu«, schränkte Chil-
des ein. »Die Kinder, meine ich. Ich glaube, wir halten uns selbst zum Narren,
wenn wir uns einreden, daß jedes
Kind eine natürliche Begabung für logisches Denken und die Arbeit am Computer
hat.«
Tilly Platnauer schaute ihn überrascht an. »Und ich dachte, wir wären weit im
Star-Wars-Zeitalter, wo jeder [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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