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sich auch nicht vorstellen, sie aufzugeben.
Gillian zerrte Cara buchstäblich über die Türschwelle in ihre Hotel-
suite. Was ist passiert? Wo warst du? Warum bist du nicht ans
Telefon gegangen?
Erst einmal möchte ich dich etwas fragen. Cara drehte sich zu
Gillian um, die gerade die Tür fest zudrückte. Was hast du Jake
erzählt?
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Verwirrt sah Gillian sie an. Worüber?
Über mich und mein Sexleben. Und andere Männer.
Ach so, das.
Ach so, das? Cara ging mit festen Schritten in die Mitte des
großen Raumes und drehte sich abrupt zur Schwester um. Einfach
so?
Gillian wusste offenbar nicht, was sie davon halten sollte. Aber
du wolltest doch, dass ich das mache.
Was? Wann habe ich jemals etwas gesagt, das du so auslegen
konntest?
Gestern Abend, hier. Gillian war ganz verfolgte Unschuld. Wir
haben darüber gesprochen, dass du anfangen solltest, Leuten von
deiner Schwangerschaft zu erzählen.
Aber ich habe sehr eindeutig gesagt, dass ich Max nichts erzäh-
len würde. Daran konnte Cara sich noch sehr genau erinnern.
Und ich sagte, Max muss denken, dass es nicht sein Baby ist.
Und darauf hast du gesagt, und das zitiere ich jetzt, ja, ich weiß.
Und du hast daraus geschlossen, dass du ihn belügen musst?
Gillian schüttelte ungeduldig den Kopf. Nein, ich habe daraus
geschlossen, dass dir endlich klar war, was wir tun müssen. Und
Jake war ein leichtes Opfer. Ich wusste, dass er seinem Freund alles
erzählen würde.
Und ich dachte, Max weiß, dass ich schwanger bin. Als er mich
zwang, mit ihm zu kommen, war ich fest der Meinung, er hätte es
herausgefunden. Ich war schon kurz davor, ihm alles zu gestehen.
Aber du hast es nicht getan?
Nein.
Gillian wies auf einen der zwei bequemen Sessel, die vor dem
Erkerfenster standen, von dem aus man die ganze Stadt überblick-
en konnte. Beide setzten sich. Und was hat er gesagt? Was ist
passiert? Gillian beugte sich gespannt vor.
Er war außer sich vor Wut. Cara zitterte immer noch, wenn sie
daran dachte. Erst da wurde mir klar, dass er gar nichts von
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meiner Schwangerschaft wusste. Aber er regte sich fürchterlich auf,
weil er dachte, dass ich mit einem anderen Mann geschlafen hätte.
Tatsächlich? Gillian lächelte fröhlich.
Tu doch nicht so überrascht.
Na ja, wir leben schließlich nicht mehr in den Fünfziger Jahren.
Treue ist zeitlos , sagte Cara mit Nachdruck.
Aber hast du mir nicht selbst erzählt, dass ihr eure Beziehung
locker seht und auf keinen Fall exklusiv?
Ich bin nicht der Typ, der dauernd mit anderen Männern
schläft.
Das habe ich auch nicht so gemeint. Entschuldige, wenn ich dich
beleidigt haben sollte.
Cara ließ sich zurückfallen und seufzte leise. Irgendwie wollte sie
nicht mehr kämpfen. Ich weiß, du wolltest mir wahrscheinlich nur
helfen. Aber du kannst dir nicht vorstellen, wie wütend er war.
Hat er dir wehgetan?
Nein. Aber er hat gedroht, den Mann umzubringen. Unwillkür-
lich musste Cara schmunzeln, als sie sich an Max Ausbruch erin-
nerte. Dann hat er sich beruhigt. Offenbar verliert er nicht sehr oft
die Beherrschung. Und dann &
Gillian wartete.
Cara wurde rot.
Und dann? Gillian sah die Schwester neugierig an.
Nachdem ich geschworen hatte, dass es keine anderen Männer
gibt &
Was? Du hast meine perfekte Szenerie zerstört? Warum, um
Himmels willen, hast du ihm gesagt, dass es keine anderen Männer
gibt?
Ich kann ihn nicht anlügen, Gilly. Aus welchem Grund, weiß ich
nicht. Aber ich kann es nicht.
Das ist doch albern. Er ist auch nur ein Mann. Dir ist klar, dass
dich das wieder an deinen Ausgangspunkt zurückwirft.
Ich wäre froh, wenn es so wäre.
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Was? Du verheimlichst mir doch etwas.
Cara senkte den Kopf und strich sich mit einer abwesenden Geste
den Rock glatt. Wie gern würde ich jetzt ein Glas Wein trinken.
Wegen des Geschmacks oder des Alkohols? , fragte Gillian.
Meinst du, die können hier einen Margarita machen, den auch
Schwangere trinken können?
Klar. Leider musst du den Tequila weglassen. Gillian beugte
sich vor und nahm Caras Hand. Du hast wieder mit ihm gesch-
lafen, stimmt s?
Wenn du mit Schlafen irren Sex auf den Vordersitzen eines
Autos meinst, dann ja.
Um zu vergessen, was gewesen war?
So ungefähr. Das ist sowieso der beste Sex.
Gillian drückte ihr die Hand. Ach, Cara.
Ich weiß, ich bin süchtig. Ich muss irgendetwas dagegen tun, ir-
gendetwas Drastisches. Schafft dein Jet es bis Australien? Dort
sprach man Englisch, und Australien war sehr weit entfernt. Viel-
leicht könnte sie da tatsächlich einen Job in der amerikanischen
Botschaft bekommen.
Mit einem Zwischenstopp in Hawaii sicher. Willst du gleich
los?
Für einen Augenblick stellte sich Cara vor, wie es wäre, wenn sie
einfach direkt von diesem Hotelzimmer aus nach Australien ent-
fliehen könnte. Leider tauchte dann plötzlich Max auf und zerstörte
den Traum.
Können wir uns über was anderes unterhalten? Bittend sah sie
die Schwester an.
Wenn du willst.
Ich fühle mich so elend, dass mich nur trösten würde, wenn
auch jemand anderes in einer schlimmen Situation wäre. Hast du
nicht in letzter Zeit mal irgendetwas Dummes gemacht?
Ich habe heute etwas Geschmackloses gemacht.
Wunderbar. Cara kuschelte sich in den Sessel. Erzähl.
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Ich habe mit den Piloten von Manning geflirtet.
Ist das alles? Warum ist das geschmacklos? Weil es sechs
waren?
Gillian lachte. Vielleicht. Aber was anderes. Hast du Hunger?
Immer.
Dann bestellen wir uns was beim Zimmerservice. Gillian griff
nach dem Telefon. Was möchtest du denn?
Einen Milchshake.
Ernsthaft? Schon wieder? Dann stimmt es, was man über Sch-
wangere und bestimmte Essvorlieben sagt?
Ich will aber keine sauren Gurken. Schreckliche Vorstellung.
Aber vielleicht nehme ich lieber einen Sundae, mit geschmolzener
Schokolade, Schlagsahne und einer Kirsche als Dekoration.
Du bist verrückt.
Ja.
Was möchtest du wirklich?
Einen Sundae. Doch laut sagte Cara: Irgendein Wrap mit Salat.
Und einen Milchshake.
Macht es dir was aus, wenn ich mir einen Wein bestelle?
Ja, denn du solltest keinen Wein trinken, Tante Gillian. Wenn
ich trocken bleiben muss, so auch du. Nimm einen Milchshake.
Gillian lachte und wählte. Wenn ich nicht mehr in meine Jeans
passe, bist du schuld.
Dann musst du eben häufiger ins Fitnesscenter gehen.
Gillian gab die Bestellung auf, dann schleuderte sie die Schuhe
von sich und zog die Beine unter sich. Sollte nicht lange dauern.
Dann erzähl mir inzwischen von deinem geschmacklosen
Flirten. Cara brauchte unbedingt etwas, das sie ablenkte. Von Max,
dem Baby, der ungewissen Zukunft & Hast du etwas damit
bezweckt?
Ja. Ich wollte Jake eifersüchtig machen.
Wieso das denn? Ich denke, er war bereits an dir interessiert?
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Das schon. Ein bisschen wenigstens. Wir haben gestern Nacht
ziemlich lange getanzt. Und dann hat er mich zum Hotel gebracht.
Und sich am Fahrstuhl verabschiedet.
Wolltest du denn, dass er mit nach oben kommt?
Gillian zuckte kurz mit den Schultern. Ich wollte, dass er es
wollte.
Aber du hast ihn nicht eingeladen?
Nein.
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