[ Pobierz całość w formacie PDF ]

wir nun endlich zusammen sind.«
Dann fiel sein Blick auf den Zettel unter dem Bild. Eine Rechnung vom 26.
Juli 1927.
»Kaffee und Apfelstrudel & Café Albatros«, las Tom und kratzte sich am
Kopf. »Warum hat Magellan das aufbewahrt? Bestimmt nicht, weil der Ap-
felstrudel so lecker war.« Er runzelte die Stirn und überlegte. »Warum sollte
ich eine banale Rechnung in die Kiste gelegt haben? Es sei denn, sie wäre
mir wichtig gewesen & «
Tom startete seinen Computer und suchte nach dem Cafés Albatros. »Bingo«,
murmelte er, als er die Homepage des Cafés fand. »Das gibt's tatsächlich
noch. Andererseits & Hotel 13 gibt's ja auch noch.«
Dann gab er das Rechnungsdatum ein und erschrak, als er feststellte, dass der
26. Juli 1927 ein Donnerstag war. Das konnte nur eins bedeuten: Magellan
war einen Tag früher zurückgekehrt. Nicht am Freitag, wie er geplant hatte,
sondern am Donnerstag. Sein Leben war also in unmittelbarer Gefahr. Und er
hatte die Rechnung in die Kiste gelegt, damit Tom sie finden würde.
»Verdammt!«, zischte Tom. »Und ich habe es die ganze Zeit übersehen!«
Entschlossen stand er auf und zog sich an. Er musste sofort Anna und Liv
finden. Sie mussten so schnell wie möglich ins Jahr 1927 zurückreisen.
14
ALTE UND NICHT SO ALTE BEKANNTE
Anna wäre beinahe über den Gepäckwagen gestolpert, als sie aus Zimmer 13
auf den Flur trat. Er stand direkt vor der Wand zwischen Zimmer 12 und
Zimmer 14 und war voll beladenen mit Lederkoffern, Weidenkörben und
Hutschachteln.
Wenn ich nur wüsste, wo ich anfangen soll?, überlegte Anna, während die
Wand mit der Tür zu Zimmer 13 wieder nach unten verschwand. Wo könnte
Tom stecken? In Zimmer 12 vielleicht? Um sich die Baupläne noch mal an-
zuschauen? Möglich.
Zögernd blieb sie vor dem Zimmer des Professors stehen. Was, wenn Mister
X gerade da drin ist? Der sucht bestimmt auch nach Magellans Zeichnungen.
Anna dachte angestrengt nach, als sie plötzlich Stimmen im Treppenhaus
hörte.
Nicht panisch werden, sagte sie sich und duckte sich hinter den Gepäckwa-
gen. Gerade noch rechtzeitig, bevor Robert Leopold mit Professor Magellan
um die Ecke des Flurs bog.
»Schön, dass Sie schon einen Tag früher zurückkommen konnten«, sagte der
Hoteldirektor mit seiner seltsam hohen, heiser klingenden Stimme.
»Das letzte kleine Teilchen für meine Maschine«, antwortete der Professor
arglos und schloss die Tür zu Zimmer 12 auf. »Ich dachte nicht, dass ich das
so schnell bekomme.«
Anna spähte durch den Berg von Koffern hindurch und glaubte zu erkennen,
dass Magellan ein Bündel unter dem Arm trug. Es sah aus wie ein grobes
Stück Stoff.
»Fabelhaft«, rief der Hoteldirektor und folgte Magellan in den Raum. »Sie
müssen mir sofort alles darüber erzählen.«
99/148
Mit diesen Worten schloss er die Tür, und Anna konnte in ihrem Versteck
nicht mehr verstehen, was die beiden sagten. Rasch schlüpfte sie hinter dem
Gepäckwagen hervor, drückte das Ohr an die Zimmertür und lauschte
angestrengt.
»Mit diesem Teil kann die Maschine jedes beliebige Datum ansteuern«, hörte
sie den Professor sagen.
Jetzt wurde Anna auch klar, warum sie immer nur ins Jahr 1927 gereist war-
en. Und nicht dreitausend Jahre zurück, zu den alten Ägyptern, zum Beispiel.
Oder tausend Jahre voraus, in die Zukunft.
»Aha & mit dem Teil kann ich also die Zeit meines Reiseziels einstellen«,
murmelte Herr Leopold. »Und ohne das Teil?«
»Ohne das Teil reist man genau fünfundachtzig Jahre in die Zukunft oder in
die Vergangenheit«, erklärte Magellan. »Kein Jahr mehr oder weniger.«
»Dann ist die Maschine in wenigen Stunden fertig?«, fragte der Hoteldirektor
hoffnungsvoll.
Du kannst es wohl gar nicht abwarten, fuhr Anna den Hoteldirektor im
Geiste an. Sie spürte, wie ihr Puls sich unwillkürlich beschleunigte.
»Ich muss nur noch die letzten Handgriffe & «, waren die letzten Worte, die
Anna hörte, bevor sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte, die sie herumriss.
Vor ihr stand ein Junge  oder war es ein junger Mann? Anna fiel es schwer,
sein Alter einzuschätzen. Mit seinen streng gescheitelten schwarzen Haaren
konnte er zwei, drei Jahre älter sein als sie, aber auch Mitte zwanzig. Als ihr
Blick auf seinen cremefarbenen Tennispullunder mit den schwarzgrünen
Streifen am V-Ausschnitt fiel, wusste sie, dass es Paul Leopold war, der Sohn
von Robert Leopold. Und in ein paar Jahren würde er der Vater von Richard
Leopold werden. Anna erinnerte sich, Paul schon ein paar Mal mit seinem
Vater gesehen zu haben.
»Wer bist du?«, fragte Paul. »Und was machst du hier?«
»Das ist meine Cousine«, sagte Diederich, der just in diesem Moment aus
seinem Zimmer trat. »Und ihr Name geht dich gar nichts an. Such dir lieber
ein anderes Mädchen.«
Er zog Anna in Zimmer 11 und schloss die Tür.
100/148
»Danke, du hast mir echt das Leben gerettet«, sagte Anna und lächelte
Diederich unsicher an.
»Ja, im Retten bin ich ein Meister, das sagt Liv auch«, grinste Diederich.
»Wo ist sie? Ist sie bei dir?«
»Nein«, antwortete Anna zögernd. »Ich bin & alleine hier. Und ich muss
auch gleich weiter. Sobald Paul Leopold verschwunden ist.«
Anna öffnete die Tür einen Spalt und schloss sie gleich wieder, weil Robert
Leopold gerade vorbeiging.
»Schade«, meinte Diederich. »Kann ich dir sonst irgendwie behilflich sein?«
Da musste Anna nicht lange überlegen. »Hast du vielleicht Tom gesehen?«
»Nein«, erwiderte Diederich.
»Falls du ihn siehst«, bat Anna, »kannst du ihm dann sagen, dass ich ihn
suche?«
»Ja, klar!«, gab Diederich zurück.
»Also, dann gehe ich jetzt. Danke noch mal. Und bis bald.«
»Anna? Bevor du gehst, würde ich gerne noch etwas wissen«, bat Diederich.
»Was ist mit Liv? Ist sie in Ordnung? Als wir uns das letzte Mal gesehen
haben, ist sie einfach verschwunden. Ohne sich zu verabschieden.«
Anna nickte. »Ja, ich weiß. Und ich weiß auch, dass ihr das sehr, sehr
leidtut.«
Aber das schien Diederich nicht zu genügen.
»Ich habe Liv schon so lange nicht mehr gesehen«, sagte er. »Und im Hotel
weiß auch niemand etwas über sie & «
Anna schaute den Jungen mit den dunkelblonden Locken mitfühlend an. Ihm
lag wirklich viel an Liv. Und Anna durfte ihm nicht sagen, warum Liv immer
wieder spurlos verschwand. »Sie vermisst dich auch«, sagte sie stattdessen
und lächelte Diederich zu, bevor sie sein Zimmer wieder verließ.
Auf dem Flur sah sie sich rasch um. Da die Luft rein war, huschte sie eine
Tür weiter. Herr Leopold war gegangen  es war also der ideale Zeitpunkt,
Tom alias Professor Magellan alleine anzutreffen. Als sie allerdings vor Zim-
mer 12 stand, schwand ihr der Mut.
Was soll ich ihm sagen?, fragte sie sich. Dass er Tom Kepler heißt und in
fünfundachtzig Jahren ein fünfzehnjähriger Junge sein wird? Den ich vor
101/148
Kurzem noch geküsst habe? Und mit dem ich zusammen bin? Magellan hält
mich doch für total durchgeknallt & Andererseits  wenn er wirklich Tom
ist, dann müsste er mich eigentlich erkennen.
Anna holte noch einmal geräuschvoll Luft. Dann klopfte sie an die Tür von
Zimmer 12.
»Moment, bitte«, hörte sie den Professor rufen.
Annas Herz pochte wie wild.
Dann stand Magellan unter der Tür. Mit langen, grauen Haaren, die ihm
zottelig auf die Schulter herabhingen, und einem Zwicker auf der Nase.
Anna stand da und wusste nicht, wie sie beginnen sollte. Das Herz schlug ihr
bis unter die Schädeldecke, während Magellan sie anstarrte, als wäre sie eine
Erscheinung.
»Liv, gut, dass du da bist«, sagte Tom. »Wir müssen zurück in die Vergan-
genheit. Jetzt. Sofort. Sagst du bitte Anna Bescheid? Wir treffen uns in fünf
Minuten im ersten Obergeschoss.«
»Ja & äh & also & «, stotterte Liv. [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

  • zanotowane.pl
  • doc.pisz.pl
  • pdf.pisz.pl
  • modologia.keep.pl
  •